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So, das erste Trimester ist gut ueberstanden und im vierten Monat geht es deutlich gesitteter zu. Die naechtlichen Klobesuche bleiben, aber sonst hat sich alles ausreguliert. Mein Verdauuungstrakt verhaelt sich so unauffaellig, dass man kaum merkt, dass er noch vorhanden ist. Gelegentliche Kopfschmerzen sind fuer mich ja auch nichts besonderes und die Muedigkeit ist auch endlich wieder auf Normalniveau angelangt.

Mir ging es in den letzten drei Wochen so gut, dass ich kaum merkte, dass ueberhaupt irgendwas in mir passiert. Alle Symptome waren weg, der Bauch wuchs aber auch noch nicht und zu spueren war gleich gar nix. Deshalb kam ich mir echt ein bisschen albern vor, von Schwangerschaft zu reden und wenn mich jemand drauf ansprach konnte ich nur erwidern: Ja, ich glaub ich bin ein bisschen schwanger. Wahrscheinlich. Aehm, frag mich in drei Wochen nochmal.

Aber dann ging es letzte Woche ploetzlich rund. Praktisch ueber nacht machte sich eine kleine Kugel bemerkbar, die sich nicht mehr einziehen liess. Fuer oben rum dehne ich momentan noch meine normalen T-Shirt aus und hoffe, dass es dann bald warm genug wird fuer all die luftigen Kleider. Aber die Hosen waren nun endgueltig zu eng am Bund und ich bin schon auf Schwangerschaftshosen umgestiegen. So sehr es Spass macht, sich mit neuen Klamotten einzudecken, das war echt eine schwierige Angelegenheit. Aus irgendeinem Grund nehmen alle Hosenhersteller an, dass man nicht nur am Bauch, sondern auch an den Hueften, Oberschenkeln und Knien drei Groessen zunimmt, wenn man schwanger ist. Die einzige Firma, die einigermassen vernuenftig bleibt beim Stoffverbrauch, ist der gute alte H&M. Aber die sind wiederum so trendy, dass man dort nur Bleistifthosen mit Baucheinsatz bekommt. Ich will aber auch nicht rumlaufen wie ein Fleischklops auf Zahnstochern.

Also blieb mir nichts anderes uebrig, als Emily’s Naehmaschine aus der Garage zu holen, und mich an die Arbeit zu machen. Schnell beim Secondhandladen ein paar gut erhaltene guenstige Jeans besorgt, Bund abgeschnitten und elastischen Stoff drangehnaeht – fertig. Leider hat das alles so gut und einfach geklappt, dass ich jetzt naehsuechtig bin und mir wahrscheinlich meine komplette Garderobe zusammen schneidern werde. Ich kann es jeden Tag kaum erwarten von der Arbeit nach Hause zu kommen, und mich an die Maschine zu setzen.

Mittlerweile hat auch die beruehmte Heisshungerphase eingesetzt und ich fuehle mich wie ein Tier, das permanent auf Nahrungssuche ist. Kaum habe ich gegessen, muss ich mir schon ueberlegen, was als naechstes dran ist und dass ich auch ja genug Vorraete von allem habe! Ganz schoen anspruchsvoll dieses Kind. Aber dafuer waechst es jetzt auch ganz ordentlich und der Bauch dehnt sich jeden Tag ein Stueck weiter aus. Ohhh, und heute habe ich die erste Bewegung gespuert! So ein kleines Anklopfen am Bauch von innen, ein paar Mal hinter einander – das war aufregend.

Kurzum – es geht uns gut. Vielen Dank fuer alle lieben Glueckwuensche und Gruesse!

Eure Nicola